Die wahre Geschichte in Game of Thrones, der Grosse Hengst

der grosse Hengst und das frühe Judentum

Ein weiterer Teil in unserer Serie in der wir die wahre Geschichte in Game of Thrones erkunden. Nach dem Krieg der fünf Könige

(Rosenkriege) schauen wir uns nun eine der Religionen in Planetos genauer an.

Eine der stark ausgeprägten Religionen, die abseits des Kontinents Westeros existieren, ist die des dothrakischen Pferdegotts. Aus Ihr stammt auch die Prophezeiung des Hengstes der die Welt besteigt die wir uns auch schon genauer angeschaut haben.

Der Grosse Hengst

Pferdetor zu Vaes Dothrak
Pferdetor zu Vaes Dothrak

Der Grosse Hengst, in den fernen Ländern von Vaes Dothrak und dem dothrakischen Meer. Diese Gottheit, auch wenn sie vergleichen mit dem Glauben an die Sieben und dem Herrn des Lichts wie eine „grausamere“ Religion erscheint, beinhaltet in Wahrheit viele formale, wenn nicht sogar henotheistische Strukturen und ihren eigenen Klerus (Dosh Khaleen).

der grosse Hengst
der grosse Hengst

Trotz der Sitte des Schändens und Plünderns anderer Kulturen, nämlich der Lhazareen, der „Lämmermenschen“, die jenseits der südlichen Grenze des Dothrakischen Meers leben, akzeptieren die Anbeter des Hengstes, der die Welt besteigt, die Existenz anderer Götter, nämlich die des Großen Hirten, der von den Lhazareen verehrt wird. Sie bestehen nachdrücklich darauf, dass ihr Gott
garantiert dem Hirten der Lhazareen überlegen ist.

Das wird durch die dothrakische Sprache an sich belegt: als Khal Drogo eine Invasion Westeros nach dem Attentatsversuch an Daenerys verkündet, erklärt er:

„Anha aqorisok chiories mori, vazzafrok yal mori, ma afichak vojjor samva Vaesaan Dothrak!”
(Ich werde ihre Frauen vergewaltigen, ihre Kinder als Sklaven nehmen und ihre gebrochenen Götter zurück nach Vaes Dothrak bringen!)

So brutal und grausam es auch ist, diese Art von Aussage ist historisch gesehen üblich für sich bekriegende Völker und Religionen, deren Sitten Vergewaltigungen und Plünderungen zur Ehrung ihrer Götter oder spirituellen Gottheiten vorsehen.

Im Einklang mit der Welt und Natur

Es ist diese Art fieberhafter Stimmung, die Daenerys Targaryen mitreißt, als sie Khaleesi ist, obwohl ihre Einwände gegen die Vergewaltigung von Frauen und Versklavung von Kindern mehr als offensichtlich sind.

Die Dothraki verbrennen ihre Toten traditionell auf Scheiterhaufen, sodass ihre Seelen in die Länder der Nacht weiterziehen können.

Es wird als schreckliche Schande angesehen, einen toten Dothraki nicht zu verbrennen. Dieser Aspekt zeigt eines der schönen Elemente der Gottheit des Hengstes. Es zeigt die Verschmelzung spiritueller Mystik mit der Natur und animistischen Praktiken.

Parralelen zum frühen Judentum

Soweit ein Vergleich möglich ist, gibt es einige relevante Optionen.

Die erste Idee, die einem in den Sinn kommen könnte, ist die animistische Spiritualität indianischer Gottheiten.

der grosse Hengst und das frühe Judentum
der grosse Hengst und das frühe Judentum

Wenn man aber die henotheistischen Eigenschaften des Grossen Hengstes, näher betrachtet, können wir dieses Übergangsstadium zwischen Polytheismus und strengem Monotheismus im frühen Judentum vor der „Babylonischen Gefangenschaft“ und anderen frühen kanaanitischen Religionen erkennen.

Die zentrale Geschichte der israelischen Nation ist der Auszug des Volkes Israel aus Ägypten unter der Führung von Moses, gefolgt von der Eroberung des Gelobten Landes Kanaan, was uns an die Dothraki, die ihrem Khal über den Kontinent nach Vaes Dothrak folgen.

Ein Gott oder mehrere?

Auf die Frage, ob Dothraki monotheistisch oder polytheistisch seien, antwortete der Sprachberater und Schöpfer der dothrakischen Sprache, David J. Peterson:

„Die Religion der Dothraki ist natürlich Sache von George R. R. Martin. Ich habe sie bestmöglich versucht in dothrakischer Sprache zu kodieren, soweit dazu Material existiert. Ich denke, es gibt eine Menge Anhaltspunkte dafür, dass die Dothraki glauben, dass andere Götter tatsächlich existieren könnten und dass sie diese durch das Stehlen und Zerstören ihrer Statuen bezwingen. (Diese Art Glaube war für viele antike Völker unserer Welt vollkommen üblich.)

Das war tatsächlich die Inspiration für das dothrakische Wort für „Gottheit“, das dem Wort für „Statue“ (vojjor) entspricht.

Trotz dessen sehe ich das nicht als gleichbedeutend mit der Aussage an, dass die Dothraki polytheistisch sind.

Meine Sonne und mein Mond

Zwar glauben sie, dass diese Götter existieren, aber sie sind nicht ihre Götter, sofern das Sinn ergibt, und ich habe in den Büchern keinerlei Belege für irgendeinen anderen Gott als den Großen Pferdegott gesehen, zu dem Dany einmal betet.

Daenerys an Drogos Seite

Sie betiteln den Mond als Göttin (die Ehefrau der Sonne), aber ich bin nicht sicher, ob das genug ist, zu sagen, dass sie den Mond und die Sonne als personifizierte Götter verehren.“

Als Peterson nachfolgend auf den Begriff „Henotheismus“ hingewiesen wurde, sagte er, dass dieser zu seiner vorherigen Feststellung (dass „diese Art Glaube für viele antike Völker unserer Welt vollkommen üblich war“) passt und er antwortete: „Ich denke, dass trifft den Nagel so ziemlich auf den Kopf. Auch hier müssten wir eine Bestätigung von GRRM abwarten, aber das stimmt mit meiner Interpretation überein.“

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